Im Winter in die Sonne

Fuerteventura und die Kanaren im Aufwind

Von Honza Klein

Irgendwie passte das Wetter auf der Ferieninsel Fuerteventura zu dem, was etliche Urlaubsregionen gerade erleben: Stürmische Zeiten. Griechenland leidet unter der (unbegründeten) Unsicherheit vieler Touristen ob das mit dem Tourismus dort noch alles klappt, Ägypten und Tunesien sind nach dem arabischen Frühling noch immer dabei sich neu zu finden, Spanien ist krisengebeutelt.

 

Doch allen ist eines gemeinsam. Sie brauchen den Tourismus. Gerade jetzt. „Wir bestreiten 85 Prozent unseren Einnahmen aus dem Tourismus“, sagte der Chef der Inselregierung Fuerteventuras, Don Mario Cabrera. Ähnlich übrigens auch die zahl auf Kreta, der größten griechischen Insel. Cabrera war Gast der Winter-Programm-Vorstellung von alltours. Und trotz der genannten Schwierigkeiten, konnte Geschäftsführer Dieter Zümpel eine positive Bilanz und einen ebensolchen Ausblick bieten. Um vergleichsweise sechs Prozent ist der Umsatz in diesem Sommer bereits gestiegen. Vor allem die Türkei, Mallorca und Bulgarien seien die Brot und Butter Märkte. Vieles davon seien Exklusivangebote, so Zümpel, die es nur bei alltours gäbe. Etwa die zum Unternehmen gehörenden allsun-Hotels, deren Anzahl inzwischen ein Dutzend erreicht hat und weiter ausgebaut werden soll.

Der Focus für die kommende Wintersaison liegt auf den Kanaren (deshalb die Wahl Fuerteventuras für die Präsentation und weil dort gerade ein Hotel neu übernommen wurde), aber auch Ägypten und Tunesien erholen sollen wieder belebt werden und natürlich im Winter ganz klar die Fernreisen nach Asien und in die Karibik und Mexico. Bei den Fernreisen ist jedoch angesichts des schwachen Euro und damit verbundenen starken Dollars mit einer leichten Preissteigerung zu rechnen. Dies lässt sich jedoch durch Frühbucherrabatte von bis zu 43 Prozent auffangen.

 

Immerhin 800 Hotels finden sich in den drei Winterkatalogen von Deutschlands viertgrößtem Reiseveranstalter. Fast 80 Prozent der Angebote sind im Vier-Sterne Bereich oder höher.

Der Club Jandia Princess jedenfalls, direkt am endlos scheinenden Strand der Surferinsel gelegen, war gut gewählt. Alles was ein Tourist so braucht ist vorhanden. Dies ist auch wichtig auf einer Insel, die sonst nicht all zu viel zu bieten hat. Eher karg liegt Fuerteventura am östlichen Ende der kanarischen Inseln. Lavafelder und Vulkane prägen das Bild, nur wenige Palmen und andere Pflanzen. Einzig die Aloe Vera ist ob ihrer heilsamen Wirkung auf dem Vormarsch und wird zunehmend kultiviert.

 

Unbedingt besuchen sollte man allerdings das Örtchen Betancuria. 1404 gegründet und damit ältester Ort der kanarischen Inseln. Im sehr urigen Restaurant Casa Santa Maria feierte schon Peter Maffay seinen 60. Geburtstag. Interessant ist auch der besuch in einer der Salzmühlen, wo das gewonnene Meersalz verarbeitet wird. Johann Lafer lobte es einst als das beste Salz der Welt. Und dann ist da natürlich der Playa de Sotavento de Jandia, der so etwas wie Wimbledon für Surfer ist. Austragungsort der Weltmeisterschaft im Juli 2012 und ein Strand von einer Breite wie er selten zu finden ist.