Wenn bei Ischia die rote Sonne im Meer versinkt

Erholsame Inseltage in einem der besten Hotels Süditaliens

Von Honza Klein

 Mit Schlagertexten ist es ja so eine Sache. Vor allem, wenn es sich um ausgewiesene Urlaubsregionen handelt, die da besungen werden. Wir erinnern uns an den griechischen Wein, der wie das Blut der Erde sein soll, an kein Bier, welches auf Hawaii erhältlich sein soll, oder eben die rote Sonne, die bei Capri im Meer versinkt. Nun wissen wir längst, dass der griechische Wein nicht eben zu den Spitzentropfen gehört, auf Hawaii kann man natürlich Bier trinken und die Sonne taucht auch andernorts glutrot in die Fluten des Meeres. Etwa vor Ischia. Die am oberen Ende der Bucht von Neapel gelegene Antipode des bereits erwähnten Eilandes Capri. Etwa doppelt so groß wie Capri, mit 34 Kilometern Küstenlange, aber immer noch überschaubar. Besonders vom Gipfel des Epomeo, der fast direkt in der Mitte der Insel 788 Meter in die Höhe ragt. Man kann bis zum Vesuv blicken, Capri ist in der Ferne erkennbar. An den Küsten Ischias finden sich etliche Hotels. Darunter auch eines der besten der Region – das oder besser die L’Albergo della Regina Isabella. Albergo hört sich im ersten Moment nicht nach Luxus an. Wenn indes Oktavian, der spätere römische Kaiser Augustus, das Haus bereits gekannt hätte, vielleicht wäre er der Insel dann treu geblieben. War er doch Eigentümer der Isola. Aber er tauschte Ischia im Jahre 29 v. Chr. gegen Capri. Egal – das ist lange her, vor Oktavian waren die Griechen auf der Insel, nach ihm errichteten die Sarazenen einen Piratenstützpunkt, heute kommen die Touristen. 

Das Isabella fügt sich malerisch in die Bucht vor dem kleinen Ort Lacco Ameno ein. Keiner dieser Neubauklötze, wie man ihn aus anderen Mittelmeerregionen, etwa der Türkei, kennt. Klein, aber fein. Insgesamt 128 Zimmer und Suiten, wobei schon die normalen Zimmer alles bieten, um erholsame Tage zu erleben. Fast unnötig zu erwähnen, dass es natürlich all die üblichen Annehmlichkeiten eines Fünfsternehauses gibt: Spa, Pool, Fitness und natürlich beste mediterrane Küche. Besonders lohnend ist vielleicht ein Blick auf den Kalender des Hauses. So sind regelmäßig Sterneköche zu Gast in der Küche von Chefkoch Luigi Castagna, es gibt Veranstaltungen zum Filmfestival auf der Insel, Mode wird präsentiert, Kunst und natürlich Wein. So wie etwa im vergangenen Herbst bei der ersten Ischia Wine Week. Dort konnte man übrigens auch ein Tasting der in Italien besonders beliebten Toscolano erleben. Jedoch zu jeder Zeit bietet das Haus auch den genussvollen Rahmen für Cigarrenfreunde. Entweder auf der Terrasse oder in der Smokers Lounge im Anschluss an die Bar. Dort finden sich neben den bereits erwähnten einheimischen Toscolanos vor allem Cuba- und Davidoff-Cigarren. In der klassischen amerikanischen Bar findet man dazu jedes nur erdenkliche Getränk. Und was kann schon schöner sein als mit einem edel befüllten Glas und einer guten Cigarre übers Meer zu schauen... Und wie gesagt – die Sonne versinkt bei Ischia nicht weniger romantisch als vor Capri.