Florentinische Genüsse

Die Fattoria San Michele a Torri

Von Ada Kösler

Am Fuße des Palazzo Pitti, wo sich in den Zeichnungen  Matteo Faggioli´s der florentinische Mikrokosmos wiederfindet und sich die internationale Studentengemeinschaft auf der Piazza Santo Spirito versammelt, entsteht der Wunsch nach einem bachanalen Gaumenschmaus der Extraklasse. Zu diesem wunderbaren Szenario gehört zweifelsohne der Murtas von der Fattoria San Michele a Torri dazu.

 

Emilio, ein Freund von Matteo´s Familie führt uns durch die mit Eichenfässern bestückten Gewölbe. Die ausschließlich biologisch hergestellte Produkte anbietende Fattoria brilliert mit einem Wein der Extraklasse. Es scheint die Erde der Toscana, die Sonne des beginnenden Chiantigebietes (Scandicci) und der Florentiner Geist, finden in diesem edlen Tropfen ihren fulminanten Widerhall.

 

Das 200 ha große Gut  produziert aber nicht nur biologisch angebauten Wein auf 50 ha, sondern ebenso Oliven auf einer Fläche von 30 ha.Es wird aber nicht der klassische Chianti sein, der das Oevre dieser Stadt in der Lage ist dem Gaumen zu spiegeln.

 

Nein, es bedarf einfach einem Mehr an Fülle , Reichtum und einer Art an geschmacklicher Geschichte, wie wir sie bei einem Gang durch die zahllosen Räume des Palazzo Pitti verspüren.

Paolo Nocentini, Eigentümer von San Michele a Torri, war in der Lage dieser Sehnsucht einen Wein medicialer Pracht zu schenken: „Vin Santo“. Wie ein Orakelspruch legt sich dieser Tropfen auf unseren Geist und betört von nun an all unsere Sinne.

 

Es ist schwer vorstellbar, ein Gefühl für Florenz entwickeln zu können, wem diese Weine unbekannt geblieben sind. Es ist genauso wie den Palazzo Pitti zu sehen aber die Gemäldegalerie nicht zu kennen.