Bon Voyage zu den schönsten Zielen der Welt

Von Heinz Horrmann

 

Elegante Verstecke mit prächtiger Kombination: unvergessliche Natur und angenehmer  Hotelkomfort, ein Hochamt für Romantiker. So friedvoll und jungfräulich muss unsere Welt am ersten Tag der Schöpfungsgeschichte gewesen sein, eine Ewigkeit bevor wir den Planeten befingert und entstellt haben, lange noch vor dem ersten Sündenfall. So und nicht anders muss unsere Welt ausgesehen haben: unbeschreiblich majestätisch, von göttlicher Perfektion wie Bora Bora, diese wohl proportionierte Inselschöne mit dem weißen Gürtel aus Korallen und dem sanften Wimpernschlag des Ozeans in Tahiti, Französisch Polynesien.

 

Das ist das Fleckchen auf der Erde, dass ich bei rund 100 Welt- Umrundungen als das allerschönste, das faszinierendste erlebt habe.  Das Farbenspiel des Wassers wird vom Himmel inszeniert. Die Töne wechseln von durchscheinendem Opal und Perlmutt bis silbern mit einem winzigen Schuss Türkis. In der Ferne gleiten Boote mit weißen Segeln. Ganz weit draußen, wo der Horizont die Lagune küsst, schwebt ein Dunstschleier wie zerpflückte Watte über der Naturbühne.

 

Schöne Natur ist großartig, aber Wohlbefinden inszeniert durch Komfort und Luxus gehört auch dazu. Die für mich perfekte Kombination ist natürlich die höchste Stufe an Lebensart in den Hotels, die sich um die Lagune von Bora Bora angesiedelt haben, Overwater- Bungalows, mit Terrassen, auf denen der Gast das Gefühl hat, auf der Lagune zu schweben.


In farbenprächtigen Varianten erlebte ich diese einmalig angenehme Luxuskombination mit atemraubender Natur und höchstem Hotelkomfort rund um den Erdball, im häufigsten auf Inseln wie Krümel in den Weltmeeren. Vielen Genussreisenden geht es wie mir, sie können nachvollziehen: dass seit den Tagen der großen Entdecker, wie Cook, Bougainville und Philibert Commerson,  Inselsehnsucht durch die Phantasie geweckt wird und der ewige Wunsch als Traum der Menschheit, aus hektischem Alltag zu entfliehen. So stark wie heute war dieser Trend allerdings noch nie. Ich erlebte dabei  eine absolute Trendwende: Es  sind nicht mehr die, großen palastähnlichen Strandhotels wie in den 80-er und 90-er Jahren, die   angestrebt werden, sondern kleine, persönliche Resorts mit zwölf oder 20 Bungalows, allerhöchstens 40 einsame Villen und Domizilen am Saum des Ozeans oder in Palmenhainen.

 

Es ist die verfeinerte Ausführung des Aman-Konzeptes. Gediegene Eleganz und Komfort ohne Protz und garantiert abseits der Touristenströme. Nur nicht gesehen werden, in unserer Neid-Gesellschaft. Auf den Malediven und auf Bali werden am laufenden Band neue Hideaways dieser Art eröffnet und die bisherigen sind ständig ausgebucht. Als Nostalgiker bevorzuge ich neben der Südsee  die karibischen Verstecke „der neuen Bescheidenheit“ am Rande der Segelreviere im Genuss-Bogen der Antillen, besonders in den Virgin Islands und den Grenadines: Robinson-Leben auf Inseln, aber gepaart mit individuellem Service und luxuriöser Ausstattung.

Ein paar Szenen aus dieser Palette, die in pastellfarbenen Bildern zeigen, was ich mit Wohlfühlaroma meine: Nehmen Sie das kleinste Small Luxury Hotel of the world, Hotel Petit St. Vincent als Beispiel: Die Zeit zwischen sechs und sieben am Abend müsste Stunden dauern. Die Sonne hat sich hinter dem grünen Hügel von Petit Martinique verabschiedet. Der Himmel protzt mit den Farben des Regenbogens, und Silberflitter glitzert auf Türkis. Die eleganten Fregattvögel in den Lüften scheinen zu Scherenschnitten erstarrt. Die Stimmung auf Petit St. Vincent ist paradiesisch. Gewiss, gewiss, Paradiese gibt es heutzutage weder auf den Grenadines noch in Polynesien oder sonst wo. Es nimmt lediglich in unseren Vorstellungen und Träumen Konturen an, die sich ebenso schnell wieder verwischen und zu neuen Bildern formen.

 

Doch es gibt sehr wohl paradiesische Flecken in der Weite der Ozeane, wie dieses Domizil mit 22 Cottages an blütenweißen Sandstränden. Wer das so will, sieht hier ein oder zwei Wochen keinen Menschen, das Service-Personal einmal ausgenommen. Dazu verhilft die Flaggenparade. Zieht man die gelbe am Mast hoch, eilt der Service mit dem Mini-Moke heran, hat man Rot gehisst, bleibt man völlig ungestört. Ein junges Paar schaffte es vier Tage….

 

Ich mag auch  Peter Island, ein subtropisches Fleckchen, nur 810 Hektar groß, aber eine der schönsten kleinen Inseln der Welt. Sie soll Robert Louis Stevenson „Schatzinsel“ sein. Es entstand hier ein Strandresort für Ruhesuchende und Verliebte, das PeterIsland Resort and Yacht Harbour. Keine aufdringliche Strandverkäufer, kein Lärm, nur sanfte Klänge. Fernsehen gibt es ebenso wenig wie abendliche Shows. Dieses Club-Hotel auf der Privatinsel in den British Virgins ist eine Anlage mit 45 luxuriös ausgestatteten Gästehäusern und fünf weiteren Villen in Hanglage. 

 

Auch, wenn sie noch nicht auf Anguilla waren, haben Sie Cap Juluca wahrscheinlich schon einmal erlebt, in der Fernsehwerbung. Schöne Frauen in schwingenden weißen, rückenfreien Kleidern und mit ebenso blütenweißen Sonnenhüten naschen genüsslich an Süßigkeiten. Ein Werbespot für Millionen TV-Zuschauer, der Appetit auf karibisches Glück macht, auf eine wunderbar unkomplizierte sorgenfreie Welt mit swingender Stimmung voll angenehmer Sinnlichkeit. Das Produkt im Spot wird sich kaum einer merken, nur diese eingefangene Leichtigkeit des Seins. Don’t worry, be happy!

Das Bilderbuch-Resort hat 12 Strand- und sechs Pool-Villen mit jeweils bis zu sechs Gästezimmern. Die weißen Bauten im arabischen Stil mit verspielten Kuppeln und Türmen verstecken sich hinter Palmen und tropischen Farnen.

 

Ein paar Beispiele nur für Robinson Crusoe Feeling de Luxe. In diese Liste gehören für mich ebenfalls die größeren Domizile Conrad Rangali Island ( Malediven ) oder das  Ritz Carlton auf  Grand Cayman. Aber  damit wären wir immer noch nicht am Ende dieser Genuss- Reise…….Bon Voyage