Frohen Herzens genießen

Von Honza Klein

Genuss hat viel mit der Politik zu tun. Dies wird immer wieder mal deutlich. Oder sollte man besser sagen Genussfeindlichkeit. Die Bundesregierung will regelmäßig die Tabaksteuer erhöhen um irgendwelche Sparprogramme zu finanzieren. Nun sollte man der Regierung vielleicht als erstes einmal erklären, was sparen bedeutet: Weniger ausgeben. Nicht jemandem mehr abnehmen. Und dann trifft es natürlich wieder die Raucher. Unter einem Kanzler Helmut Schmidt unmöglich. Dazu kommt die Unlogik, dass die Raucher zwar zahlen sollen, es ihnen aber mehr und mehr Verboten wird. Das wird dann mit Statistiken über Krebserkrankungen oder noch besser über Kosten im Gesundheitssystem erklärt. In der Skisaison fragt man sich wann bei Tausenden gebrochener Beine Ski fahren verboten wird. Autounfälle gibt es übrigens auch... Können die Politiker uns nicht einfach selbst entscheiden lassen?!! Wie gesagt fragt man sich bei mancher politischen Meldung schon, wo die Logik des Handelns der Großkopferten liegt. So kämpfen zwar die Grünen unterstützt von der SPD auch für das Rauchverbot. Doch kaum waren die Strickfreunde in Nordrhein-Westfalen an der Regierung beteiligt, las man diese Meldung: »Die rot-grüne Regierung in Nordrhein-Westfalen will im Kampf gegen illegale Drogen verstärkt auf Prävention setzen und erlaubt künftig in höheren Mengen den straffreien Besitz von Haschisch oder Marihuana. Die Landesregierung wolle die so genannte Eigenbedarfsgrenze für weiche Drogen von sechs auf zehn Gramm erhöhen, hieß es aus dem Landesjustizministeriums. Bei harten Drogen wie Heroin, Kokain und Amphetaminen sollen demnach wieder 0,5 Gramm zum Eigenverbrauch erlaubt sein. Für diese Drogen galt zuvor in NRW die Null-Grenze. Ebenso in Berlin, wo immer wieder mal Fixerstuben auf der grünen Agenda auftauchen. Merke: Ein Joint ist gut, eine Zigarette schlecht. Der grüne Fraktionschef erklärte mir dereinst wie schädlich Alkohol und Tabak seien. Es war bei einem Fest des damaligen Bürgermeisters Klaus Wowereit. In der gleichen Nacht verlor der grüne Wahlkampfchef seinen Führerschein, nachdem er trunken an einer Kreuzung eingeschlafen war und dann noch die Polizei prügelte. Und wir erinnern uns an das Foto des Grünen Özdemir mir Hanfpflanze im Hintergrund.

 

Alles und jedes muss geregelt werden. Wo bleibt da der mündige Bürger. Erst recht wenn man nach Europa schaut. In Orten wie Brüssel und Straßburg sollte man doch annehmen, dass es ein genussfreudiges Klima vorherrscht und auf die gut bezahlten Bürokraten abfärbt. Doch was machen sie? Erlassen Verordnungen für jedes noch so kleine, seit teilweise Jahrhunderten hergestellte Produkt. Sei es in Berghölen gelagerter Käse oder Schnaps von Streuobstwiesen. Genuss lässt sich nicht normen!

 

Frohen Herzens Genießen hieß ein Slogan des legendären HB-Männchens. Da ist viel Wahres dran. Denken wir doch nur an die entspannende Zigarette danach. Erst recht die gute Zigarre zu einem guten Gespräch mit einem Wein oder Whisky.

 

Purer Genuss, den es zu verteidigen gilt.