Volkswagen Tuareg

Auf geheimer Mission

Von Wolfgang Wieland

Die Aufforderung der jungen Dame ist freundlich, aber bestimmend: „Handys und Kameras geben Sie bitte bei mir ab, drinnen sind sie strengstens verboten!“

 

Drinnen, das ist ein provisorisches Präsentationszelt, irgendwo auf einer 900 Meter über dem Meeresspiegel befindlichen Hochebene, in der Nähe vom spanischen Saragossa, zwischen den Ausläufern der Pyrenäen im Norden und dem iberischen Gebirge im Süden. Hier, in diese zerklüftete, staubige und steinige Gegend verirrt sich sonst um diese Jahreszeit niemand hin, und genau das ist von den Ingenieuren aus dem Hause Volkswagen auch so gewollt. Denn das was wir jetzt sehen ist noch geheim, streng geheim, wird offiziell erst am 23. März 2018 in Peking enthüllt. Der neue VW Touareg, die bereits dritte Generation.

 

Das Flaggschiff der Wolfsburger kam erstmals 2002 auf den Markt, 2010 folgte Nummer zwei. Bullig steht er da, auf den vier Leichtmetallrädern in Schneeflocken-Symbol-Optik. Der neue ist um ein paar Zentimeter gewachsen, in der Länge auf 4,88 Meter, in der Breite auf 1,98 Meter. Aber flacher ist er geworden, nur noch 1,70 Meter hoch. Abgespeckt hat er auch, so um die 200 Kilogramm, auf unter zwei Tonnen Leergewicht nach DIN.

Trotz der optischen Veränderungen vor allem im Frontbereich mit den schmalen, eckigen Voll-LED-Matrixscheinwerfern ist er ganz klar als Touareg zu erkennen. Die ganz großen Veränderungen sind im Innenraum zu finden. Das Cockpit ist nun komplett auf den Fahrer ausgerichtet.

 

Die beiden riesigen und zum Fahrersitz hingebogenen 12- und 15-Zoll-Bildschirme, schwungvoll eingefasst in wahlweise edlem Wurzelholz oder gebürstetem Aluminium, beherrschen das Erscheinungsbild und sind auch die Kommandozentrale des „Innovision-Cockpit“. Ergänzt durch ein hochauflösendes Head-up-Display in der Windschutzscheibe. Unzählige Funktionen und individuelle Einstellungsmöglichkeiten lassen sich mit dem Touchscreen bedienen, auch das stimmungsvolle LED-Ambientelicht mit 30 Farben.

Gestartet wird der noch mit Psychedelic-Folie getarnte SUV wie seine Vorgänger per Knopfdruck in der Mittelkonsole. Zum Marktstart im Sommer 2018 stehen für Europa drei V6-Turbomotoren, zwei Diesel (231 uns 286 PS) und ein Benziner mit 340 PS zur Wahl. Ein Vierliter-V8-Turbodiesel mit 421 PS folgt 2019. Ebenso ein Plug-in-Hybrid mit vier Zylindern, wie für den chinesischen Markt. Oder, wenn es nach dem Wunsch der VW-Ingenieure geht, sogar mit sechs Zylindern.

 

Die vollledernen Sitze bieten Fahrer und Beifahrer nun eine Massagefunktion, damit man auch nach längeren Fahrten vollkommen entspannt aussteigen kann. Für viel Komfort sorgt die weiterentwickelte Luftfederung, die das Fahrzeug bis zu 70 mm anheben und 50 mm absenken kann. Mit dem aktiven Wankausgleich bleibt man im Innenraum auch beim Überfahren von größeren Bodenunebenheiten auf nur einer Fahrzeugseite ruckelfrei sitzen.

 

Dank der erstmals in einem VW verbauten Hinterachslenkung verkleinert sich der Wendekreis um rund einen Meter auf 12,19 Meter. Kurzum, der neue Touareg wurde rundum verbessert und wird somit auch weiterhin ein echter Bestseller bei VW bleiben – und das bei fast gleichbleibenden Preisen von rund 55.000 Euro.