Von Wolfgang Wieland
Sommer, Sonne, Kalifornien. Die 60er- und 70er-Jahre des vorigen Jahrhunderts sorgten für ein unbeschwertes Lebensgefühl und die legendären Dune-Buggys an den Stränden südlich von Los Angeles sind unvergessen. Dachte sich auch Volkswagen und nahm seine eigene Käfer-Cabrio-Historie zum Anlass, den aktuellen Beetle etwas frecher auftreten zu lassen. Der Beetle Dune mit Offroad-Design, zehn Millimeter höher gelegter Karosserie und Heckspoiler steht seit ein paar Wochen in den Showräumen der VW-Händler, zu Preisen ab glatten 24.000 Euro.
Dafür bekommt man allerdings noch kein Open-Air-Feeling, denn den Dune gibt es auch als geschlossenes Coupé. Wer dann in dem coolen Zweitürer dann doch mal die Sonne reinlassen möchte, ordert das dunkel getönte Panorama-Ausstell-Schiebedach einfach mit. Das vollendete Dune-Vergnügen startet ab 28.225 Euro, denn hier ist die Taste, um das schön dicke und auffallend geräuscharme Stoffverdeck in nur 13 Sekunden verschwinden zu lassen, bereits serienmäßig oberhalb des zentralen Rückspiegels verbaut.
Für Coupé und Cabrio gibt es jeweils fünf Motoren zur Auswahl, drei Benziner (105, 150, 220 PS) und zwei Diesel (110, 150 PS). Es kann per Hand durch die fünf oder sechs Vorwärtsgänge geschaltet werden, oder für 1.900 Extra-Euro schaltet nahezu unbemerkt das gewährte Doppelkupplungsgetriebe DSG automatisch mit sechs oder sieben Gängen. Jetzt ist aber mal Schluss mit den Zahlen, wir wollen fahren – und zwar offen und schnell.
Die Wahl für unsere ausführlichen Testfahrten rund um Berlin fällt auf einen offenen, goldigen Traum, dessen Außenfarbe sich äußerst passend „Sandstorm Yellow Metallic“ nennt. Die Innenausstattung ist aus strapazierfähigem Stoff in Ceramic-Curry und Titan-Schwarz. Wer auf Leder unter dem Allerwertesten nicht verzichten möchte, zahlt 1.590 Euro für die Lederausstattung der Sportsitze mit dem bemerkenswerten Namen „Vienna“. Wie viele befahrbare Sandstrände gibt es eigentlich in und um Wien? Egal, dank des schlüssellosen Schließ- und Startsystems reicht ein Knopfdruck und der flotte Vierzylinder brabbelt kess und voller Lust auf Drehzahlen vor sich hin. Falls sich die Freunde der historischen Käfer Cabriolets von Hebmüller oder Karmann nun fragen, ob denn auch hier im Heck ein munterer Boxermotor tourt, muss dies leider verneint werden. Aber immerhin kommt der Frontmotor aus dem Golf GTI und hat knackige 220 PS.
Die breite Spur und das serienmäßige Schlechtwegefahrwerk sorgen wirklich nicht nur auf Asphalt und Kopfsteinpflaster für problemfreies und spaßiges Vorankommen, auch auf holprigen Sandbahnen, matschigem Untergrund und durch tiefe Pfützen zieht der Lifestyle-Beetle unbeirrt seine Bahn. Weil das Modell noch so neu ist, klicken auf dem Berliner Kurfürstendamm, dem Hauptstadt-Boulevard, jede Menge Foto-Handys und auch die Profi-Kameras der Car-Spotter rattern, wenn wir an der Ecke Schlüterstraße vorbeicruisen. Dank der üppigen und aufgewerteten Serienausstattung, sowie zahlreichen „Dune“-Logos ist diese eigene Modellreihe schon auffällig und macht auch schon im teilweise sonnigen Herbst Lust auf einen hoffentlich wieder bald kommenden sonnigen Sommer.