Toyota & Lexus

Vier Ausfahrten

Von Wolfgang Wieland

In letzter Zeit hatten wir das Vergnügen gleich vier Fahrzeuge von Toyota und seiner Luxus-Tochter Lexus zu testen. Und wir fangen auch gleich mit einem echten PS-Kracher an. Dem Lexus LC 500, mit seinen beiden herrlich riesigen, parallelogrammförmigen Auspuffendrohren. 477 PS kommen aus dem 5,0 Liter großen V8-Motor. Damit gelingt der Standard-Sprint von null auf 100 km/h in sportwagenmäßigen 4,7 Sekunden. Ganzkörper-Gänsehaut ist hier garantiert und der satte V8-Sound verwöhnt die Ohren aufs Feinste. Auch die Höchstgeschwindigkeit ist hier überdurchschnittlich und endet erst bei 270 km/h. So viel Power kostet allerdings auch mehr als Einsfuffzig. Mindestens 99.200 Euro muss man auf die Theke des freundlichen Lexus-Händlers blättern, um mit dem knackigen Coupé vom Hof fahren zu dürfen. Aber ein paar zusätzliche Extras dürfen es schon noch sein. Mit der Ausstattungsvariante namens Touring-Paket (ab 102.800 Euro) bekommt man beispielsweise ein Panorama Glasdach, 20-Zoll-Leichtmetallräder Semianilin-Leder für die Vordersitze und Premium-Sound von Mark Levinson. Da die Außenfarbe Auroragelb besonders gut zum LC 500 passt, empfehlen wir die Yellow Edition ab 114.700 Euro. In diesem Paket sind unter anderem enthalten: ausfahrbarer und aktiver Heckspoiler, Karbondach, geschmiedete Leichtmetallräder in 21-Zoll, Sperrdifferenzial und das Head-Up Display. Diese atemberaubende Ausfahrt werden wir wohl niemals vergessen.

 

Der robuste Toyota Land Cruiser ist da so ganz anders, aber sicherlich nicht weniger faszinierend. Selbst im ganz groben Gelänge kennt der gewaltige Offroader keine Hindernisse, Starrachse und Leiterrahmen sei dank. Schön hoch ist der Allradler, aber dank der beidseitigen Trittbretter ist der Einstieg in den 1,84 Meter hohen und 4,84 Meter langen Fünftürer kein Problem. 177-Diesel-PS treiben den 2,5-Tonner an und auch hier spielt der Sound eine große Rolle, denn dieser Diesel klingt auch noch wie ein richtiger Diesel. Hier ist nichts weichgespült, nichts mit Fake-Klängen aus den Lautsprecherboxen verfremdet, wir sitzen hier in einem echten Männer-Auto. Aus Bequemlichkeit lassen wir aber schalten, mit der tadellosen Sechsgang-Automatik. Die kostet zwar im Vergleich zum serienmäßigen Sechsgang-Schaltgetriebe 2.200 Euro Aufpreis, gestaltet aber den Alltag im Innenstadtverkehr deutlich entspannter. Der 2,8-Liter-Vierzylinder braucht dann auch aus dem Stand rund zwölf Sekunden bis Tempo 100 erreicht ist. Vmax liegt bei 175 km/h und der Verbrauch hält sich für diese bewegten Massen eigentlich noch angenehm im Rahmen. Wir haben rund neun Liter Diesel für 100 Kilometer verbraucht, die offizielle Werksangabe liegt etwas darunter, bei acht Litern. Die Preise starten für den fünftürigen Land Cruiser bei 43.590 Euro. 

So richtig luxuriös wird es im Flaggschiff von Lexus, dem LS 500 Luxury Line zum Preis ab 134.950 Euro. Der LS spielt für Lexus eine ganz besondere Rolle, denn schließlich war dieses Modell das allererste, als 1990 die Marke gegründet wurde. Schon beim Herantreten an die aktuelle viertürige Limousine fällt einem die elegante coupéhafte Silhouette auf. „Der LS verkörpert nicht nur die Werte der Marke Lexus, er wird eine neue Generation luxuriöser Fahrzeuge einläuten und gleichzeitig japanische Kultur und Tradition repräsentieren.

 

Vor diesem Hintergrund wird er die Erwartungen weit übertreffen, die weltweit an ein Automobil der Luxusklasse gestellt werden“, erklärt uns Chef-Ingenieur Toshio Asahi. Wir steigen ein und fühlen uns sofort wohl, es hat ja auch so viel Platz für alle vier Passagiere, dank der Gesamtlänge von 5,24 Metern. Die Ledersitze sind ein Traum, 28-fach elektrisch einstellbar, mit Klimatisierung und Massage-Funktion. Das Triebwerk mit 3,44 Litern Hubraum und 417 PS ist im Leerlauf superleise, im Anzug an der Ampel souverän, für einen 2,2-Tonner. Als cooler Cruiser ist dieses Flaggschiff ein echter Genuss.

Ein Toyota/Lexus-Test ohne Hybrid-Antrieb darf es selbstredend nicht geben. Als kleines, feines City-Mobil empfiehlt sich der Toyota C-HR Hybrid. Mit der Ausstattungsvariante „Style Selection“ kostet der 122-PS-Hybride ab 32.540 Euro. Inklusive ist jede Menge Sicherheit, schließlich holte der kompakte Crossover beim Euro-NCAP-Crashtest die Bestwertung: Fünf von fünf möglichen Sternen. Zur umfangreichen Serienausstattung gehören bereits Toter-Winkel- und Rückfahr-Assistent, sowie die Einparkhilfe. Schön sparsam ist der Antrieb mit seinem 1,8-Liter-Benziner und dem zusätzlichen Elektromotor. Der kombinierte Verbrauch liegt bei 3,8 Litern Super auf 100 Kilometer. Das entspricht einer CO2-Emission von 86 Gramm für jeden gefahrenen Kilometer. Klar, dass es hier Einstufung in die CO2-Effizienzklasse A+ erfolgt ist. Wir testeten das fünftürige und 4,36 Meter kurze Crossover-Coupé in und um Berlin. In der Innenstadt, auf Landstraßen und Autobahnen. Unser Fazit: Ein rundum vernünftiger und sparsamer Spaßbringer.