Skoda RS

Skoda kann auch Rennstrecke und Gelände

Von Wolfgang Wieland

Motorsport steht bei Skoda traditionell ganz hoch im Kurs. Seit fast 120 Jahren sammeln die Tschechen Pokale von den anspruchvollsten Rallyes der Welt ein – sogar von der legendären Rallye Monte-Carlo. Aber auch bei den ganz normalen Straßenfahrzeugen hat Skoda immer wieder mal ganz besonders sportliche Modelle anzubieten. Etwa den Octavia RS, der auch neulich wieder auf der Nordschleife des Nürburgrings einen souveränen Klassensieg erzielte. Ab 35.490 Euro ist der knackige Skoda als Benziner-Limousine zu haben. Bekanntermaßen gehört Skoda zum Volkswagen-Konzern und da liegt es nahe, sich aus dem Motoren-Regal der Wolfsburger zu bedienen. Besonders sportliche Triebwerke findet man dort in der GTI-Abteilung.

 

Mit den 245-GTI-PS wird der Octavia RS zum schnellsten Serien-Octavia aller Zeiten. Die flotte Benziner-Limousine beschleunigt so in 6,6 Sekunden auf Tempo 100 und die Höchstgeschwindigkeit endet erst bei 250 km/h. Einen Schmaus für die Ohren bringt der Sport-Modus mit sich, dann kommt echtes Rallye-Feeling in den Innenraum. Das riecht nach jeder Menge Fahrspaß, den wir bei unseren ausführlichen Testfahrten auch mit großem Vergnügen erfahren haben. Das straffe Fahrwerk, es wurde im Vergleich zum Normal-Octavia um 15 Millimeter abgesenkt, sorgt auf kurvenreichen Bergstraßen für motorsportliche Gefühle, man wird herrlich in die sportlichen Ledersitze gedrückt, vor allem wenn man vorher die elektronischen Helferlein deaktiviert hat.

 

Übrigens: Den Skoda Octavia RS gibt es auch noch als fünftürigen Kombi und mit einem 184-PS-Diesel-Triebwerk, das nicht minder beeindruckt – vor allem beim Verbrauch, der bei nur 4,4 Litern Diesel auf 100 Kilometer liegt.


Weniger ontrack, dafür mehr offroad kann der Skoda Kodiaq. Sein Namensgeber ist bis zu drei Meter lang, bis 750 Kilogramm schwer und meist nur in verschiedenen Brauntönen zu sehen: Der Kodiak, der Bär aus Alaska. Dieser hier ist aber 4,70 Meter lang, mit 1,5 Tonnen genau doppelt so schwer und in 14 Farben zu haben: Der Kodiaq, mit Q, das Auto aus Tschechien. Ja, er heißt wirklich so, auch wenn man beim Namen über das Q stolpert, die Optik ist zweifelsfrei bärig, ja sogar richtig bärig, bärig gut. Trotz seiner Größe, ist der Kodiaq noch ein Kompakt-SUV. Wobei die Ausmaße, 20 Zentimeter länger als beim Bruder VW Tiguan, schon an die obere Grenze des Kompakt-Segments kratzt. Der zusätzliche Raum kommt vor allem der zweiten Sitzreihe zugute, die sich im Verhältnis 60:40 umklappen und um 18 Zentimeter längs verschieben lässt. So kann man, je nach eigener Länge und ähnlich wie beim Skoda Superb, seine Beine fast vollständig ausstecken. Für den Fahrer- und Beifahrersitz in der ersten Reihe sind zahlreiche Komfortausstattungen erhältlich. Sie sind wahlweise beheizbar, belüftbar und vielfach elektrisch verstellbar inklusive Memory-Funktion. Die beiden optionalen Sitze in der dritten Reihe sind, wie bei den Mitbewerbern auch, eher für nicht allzu große Erwachsene oder Kinder gedacht.

 

Auch der Kodiaq-Kofferraum beeindruckt durch seine Großzügigkeit. Mit 720 bis 2.065 Litern Volumen ist dies der größte Gepäckraum seiner Klasse. Sogar Gegenstände mit einer Länge bis zu 2,80 Meter passen in den Alleskönner hinein, so wird auch der Wochenendeinkauf im Möbelhaus zur bärig einfachen Aufgabe. Mit der elektrisch entriegelbaren Anhängerkupplung lassen sich bis zu 2,5 Tonnen ziehen. Der sogenannte „Tow Assist“, auf deutsch Anhängerrangierassistent hilft beim Trailerziehen, indem das System bei langsamer Rückwärtsfahrt das Lenken und Bremsen übernimmt. Auch zahlreiche andere Assistenten helfen dem Kodiaq beim sicheren vorankommen im Alltag. Sie schützen andere unaufmerksame Verkehrsteilnehmer mit der City-Notbremsfunktion, überwachen die Fahrspuren rechts und links und sollte der Fahrer mal erschöpft sein, wird eine Kaffeepause empfohlen. Vier Vierzylindermotoren, zwei Diesel und zwei Benziner mit 1,5 und 2,0 Liter Hubraum, stehen zur Wahl. Die 150 bis 240 PS können auf Wunsch mit einem Sechsgang-Handschaltgetriebe oder vollautomatisch mit Doppelkupplungsgetrieben mit sechs oder sieben Gängen bewegt werden. Die Preise starten bei 28.200 Euro.