Von Wolfgang Wieland
Jetzt zu Beginn des Frühjahrs ist viel los auf der legendären Nordschleife des Nürburgrings. Zahlreiche Sportwagen und Supersportwagen messen sich auf den wohl aufregendsten 20,8 Kilometern der Welt. Nicht zum Spaß heißt dieser nicht ganz ungefährliche Kurs „Grüne Hölle“. Zwischen den ganzen verbissen getunten GT-Fahrzeugen, die so zwischen sieben und acht Minuten für die Runde benötigen, fällt uns ein gar nicht mal so langsamer Seat auf. Nein, kein Werkstatt- oder Reifentransport-Begleitfahrzeug, nein, einer der es ebenfalls ernst meint. Der Seat Leon Cupra. Cupra steht übrigens für Cup Racer, welches die sportlichen Ambitionen des 290 PS starken spanischen Löwen nochmals deutlich unterstreicht.
Das beobachtende und fachkundige Publikum, nebst selbsternannten Motorsportsportexperten, staunt nicht schlecht, als doch tatsächlich auch der grau-orange-farbene Spanier unter acht Minuten bleibt. Und das geht wohl auch noch schneller, denn der neue Leon Cupra mit satten 300 PS steht schon in den Startlöchern.
Wir erfreuen uns aber noch an den natürlich völlig ausreichenden 290 PS, die dank des tadellosen Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebes den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 in nur 5,7 Sekunden ermöglichen. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h elektronisch abgeregelt. Und ja, der auf der Nordschleife nahezu unbesiegbare Löwe fährt sich auch auf unseren heimischen Landstraßen und Autobahnen rund um Berlin knackig. Das Fahrwerk ist schön straff, wenn man es denn so sportlich wünscht und dank der elektronisch gesteuerten mechanischen Vorderachsquersperre geht es auch durch schnell gefahrenen Kurven wie auf Schienen gezogen zu. Bei trockener Fahrbahn ist das ja alles schön und gut, aber wehe, es wird feucht auf Deutschlands Asphalt, dann sind die fluffigen 290 PS mit dem Frontantrieb ganz schön schnell verpufft, denn die elektronischen Helferlein haben alle Hände voll zu tun die ungebändigte Kraft des Löwen zu drosseln, damit man überhaupt noch vorankommt.
Man kann den Cup-Racer aber auch absolut alltagstauglich und äußerst komfortabel steuern, dann wird der wilde spanische Löwe zum zahmen Hauskätzchen. Das lockere Cruisen mit dem Zweiliter-Turbo sorgt dann auch dafür, dass sich der durchschnittliche Verbrauch aus den Werksangaben an unseren Realverbrauch annähert. 6,6 Liter Super soll der Löwe laut NEFZ-Norm auf 100 Kilometern gönnen, wir waren mit rund acht Litern aber auch nicht unzufrieden, denn vor lauter Fahrspaß haben wir glatt vergessen, dass wir ja eigentlich nur in einem fünftürigen Seat fahren. Aber was für einer…