Von Wolfgang Wieland
Die traditionell kraftvolle Krönung der Mini-Baureihen bekommt stets den Zusatz John Cooper Works. Das verspricht viel Power an allen vier Rädern, im Falle des Mini Clubman JCW sind es 231 PS, die aus einem 2,0-Liter-Vierzylinder mit Turbolader gewonnen werden. Diese Leistungswerte sind übrigens identisch mit den anderen Mini-Versionen mit der Superpower, die sich Dreitürer, Cabrio und Countryman nennen. Das flotte Lifestyle-Vergnügen mit 4ALL-Allradantrieb gibt’s beim Mini-Händler, zu Preisen ab 35.800 Euro.
Für diese Basissumme bekommt man den Fünfsitzer mit einem knackigen Handschaltgetriebe. Tadellos und hakelfrei schaltet man hier durch die sechs Vorwärtsgänge. Wer lieber schalten lässt, zahlt 2.100 Euro Aufpreis für das sportliche Achtgang-Automatikgetriebe. Neben der angenehmen Bequemlichkeit, vor allem im Stadtverkehr, hat die Automatik den Vorteil, dass man auch mit den Paddeln am Lenkrad die Gänge wählen kann. Die Standard-Beschleunigung von null auf 100 Sachen ist mit beiden Getriebe-Varianten in knackigen 6,3 Sekunden zu schaffen.
Auch die Höchstgeschwindigkeit endet bei beiden gleich, bei immerhin 238 km/h. Der werksseitig angegebene Verbrauch ist bei der Automatikversion durchschnittlich mit 6,8 Litern auf 100 Kilometer etwas niedriger, als bei der Handschaltung mit 7,4 Litern. Wobei zum Verbrauch gleich anzumerken ist, dass der beachtliche Fahrspaß beim nächsten Tankstopp gut bezahlt werden muss. Wer es darauf anlegt, kann die Werksangabe leicht verdoppeln. Bei unseren ausführlichen Testfahrten kamen wir im Schnitt mit rund zehn Litern aus, und hatten trotzdem noch ein breites Grinsen im Gesicht.
Optisch kommt der 4,25 Meter lange Lifestyle-Mini in einer Mischung aus sexy, rassig und aggressiv daher. Große Lufteinlässe in der Frontschürze und die rotumrandete, unrunde Nase zwischen den Scheinwerfern wirken gierig, wollen stets zeigen, dass das ganz sicher kein untermotorisierter Kleinwagen ist. Der Innenraum ist Mini-typisch sportlich, lifestylig und teils auch echt edel. Das Lederlenkrad mit roten Kontrastnähten liegt bestens in der Hand und die sportiven Ledersitze halten Fahrer und Beifahrer auch bei scharfer Kurvenfahrt auf den vier Buchstaben. In der zweiten Sitzreihe ist erstaunlich viel Platz, nur bei längeren Fahrten sollte der Mittelplatz ohne Sitzflächen-Seitenhalt vielleicht frei bleiben. Der Gepäckraum ist schön groß und variabel, fasst mindestens 360 Liter und lässt sich durch das Umklappen der Sitze auf 1.250 Liter erweitern. Wer die tellergroße Zentraleinheit mag, freut sich über das langgezogene Farbdisplay. Der Clou: Beim Wechsel des Fahrmodus verändert das gezeichnete Mini-Modell sein Aussehen. Im Green-Mode bekommt der Mini grüne Pfeile, die auf Sparsamkeit hinweisen und der Schriftzug „Verbrauchsoptimierter Fahrspaß“ erscheint. Im Mid-Mode bleibt der Mini grau in grau und „Typischer Mini Fahrspaß" erscheint. Der beim JCW stets zu empfehlende Sport-Mode zaubert dem kraftvollsten Clubman rot-weiße Rallyestreifen auf die Motorhaube, eine Rakete und ein nicht ganz unpassendes Rennkart erscheinen.
Beim Herunterschalten gibt es gigantisches Race-Feeling durch die automatisierte Zwischengasfunktion und beim Schubbetrieb nach so ungefähr 3.000 bis 5.000 Drehzahlen sprotzt es herrlich motorsportlich aus den beiden mittelzentrierten Auspuffendrohren. Vor allem im Tunnel kommt dabei ein glückbringendes Gänsehautgefühl auf. Keep racing!