Neues Mini Cabrio

Frauen können sich freuen

Von Wolfgang Wieland

Genau vor 15 Jahren, Anfang des Jahres 2001, übernahm BMW die schwer angeschlagene Automarke Mini aus Großbritannien. Nach weiteren schleppenden Jahren sollte dann ab 2010 die neue Erfolgsformel heißen: „Wir bringen jedes Jahr ein neues Modell“. Schließlich kamen neben Mini und Mini Cabrio auch noch Roadster, Coupé, Clubman, Countryman und Paceman hinter die Schaufenster der Mini-Händler. Die Umsätze stiegen zwar, 2015 wurden immerhin 338.466 Fahrzeuge verkauft, das lag aber trotzdem noch weit unter den Erwartungen von 500.000 bis 600.000 Fahrzeugen. Dazu wird der Mini viel zu teuer produziert, denn der Griff ins Großserien-BMW-Regal ist den Briten offensichtlich nicht gut genug. Und die Fertigung in drei Werken, die auch noch in drei verschiedenen Ländern liegen, spart auch nicht gerade das benötigte Geld. Kurzum, seit 2001 hat BMW mit Mini noch keinen einzigen Cent verdient.

 

Aber es gibt auch gute Nachrichten aus dem Hause Mini. Zumindest für die Damen, die sich einen Mini leisten wollen, oder sich einen schenken lassen möchten. Passend zum Frühjahrbeginn kommt am 5. März 2016 das neue Cabrio, zu Preisen ab 21.900 Euro zu den Händlern. Für diesen Batzen gibt es gerade mal das Basismodell Mini One mit einem 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner und 102 PS. Da dauert der „Sprint“ von null auf 100 km/h ganze 10,6 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit des Kleinwagens endet bereits bei 190 km/h. Wer es etwas spritziger mag, muss dann deutlich tiefer in die Tasche greifen und den Cooper S für mindestens 27.950 Euro bestellen. Hier ist dafür aber auch jede Menge Fahrspaß garantiert, wenn in 7,2 Sekunden Tempo 100 erreicht werden und die flotte Freiluft-Fahrt erst bei 230 km/h endet. Nur vom Sound passt der Vierzylinder noch nicht zur bulligen, muskulöser Optik. Wem etwas Pfeffer aus dem Auspuff etwas bedeutet, der, oder besser die, sollte noch bis Ende März warten, dann kommt der 33.500 Euro teure John-Cooper-Works-Version mit rassigen 231 PS und Sportauspuffanlage. 

Der Innenraum zeigt keine Überraschungen, im Vergleich zum Vorgänger. Passend zur nahezu ausschließlich weiblichen Kundschaft ist der Motor-Start-Hebel in Form und Farbe einer roten Nagellackflasche nachempfunden. Das mittige, runde Riesen-Display ist nach wie vor Geschmackssache und das neue Head-up-Display ist eigentlich nur eine getönte Projektionsscheibe mit klappriger Anmutung. Schön ausgeformt und sehr bequem sind die sportlichen Ledersitze. Auch das griffige Lenkrad liegt gut in der Hand. Man möchte hier schon von einer echten Wohlfühloase im Kleinwagensegment sprechen.

 

Der Clou beim neuen Mini Cabrio ist das elektrische Dach mit 40-cm-Schiebedachfunktion. So kann man auch mal halb-offen zum Shoppen cruisen. Vollständiges Öffnen und Schließen des Stoffdaches, auf Wunsch auch mit grau-schwarzem Unionjackmuster, dauert genau 18 Sekunden – und das auch noch bei 30 Stundenkilometer. Der Frühling möge bitte kommen.

 

Technische Daten Mini Cooper S: Zweitüriges Cabriolet mit vier Sitzen, Länge: 3,85 Meter, Breite: 1,73 Meter, Höhe: 1,41 Meter, Radstand: 2,49 Meter, Kofferraumvolumen: 215 Liter (160 Liter bei geöffnetem Dach), Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner, Leistung: 192 PS, maximales Drehmoment: 280 Newtonmeter bei 1.250–4.600 U/min, 0-100 km/h: 7,2 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h, Durchschnittsverbrauch: 6,1 Liter, CO2-Ausstoß: 142 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: C, Preis: ab 27.950 Euro.