Von Wolfgang Wieland
Mazda macht seine Mittelklasse frisch für 2017. Das ist zeitlich gesehen für Automobile eher ungewöhnlich, denn 2013 kam der Mazda6 auf den Markt und 2015 gab es schon ein sogenanntes Facelift für die Limousine und den Kombi. Seit Markteinführung wurden bei uns rund 30.000 6er verkauft, das sind 4,6 Prozent im Non-Premium-Mittelklasse-Segment, ziemlich viel, denn sonst liegt der Mazda-Marktanteil bei rund zwei Prozent. Da sich zwischen Flensburg und Garmisch ca. 86 Prozent der Mazda6-Kunden für den Kombi entscheiden, lassen wir die Limousine in der Garage und testen den äußerst komfortablen und vielseitigen Kombi in der Sports-Line mit Leder-S, 165 Benziner-PS und Sechsgang-Handschaltgetriebe. Die Preise starten hier bei 34.490 Euro plus 750 Euro für die klassisch-schöne Rubinrot-Metallic-Lackierung.
Die Außen-Optik im Kodo-Design hat sich zu recht nur wenig verändert. Sie gefällt einfach. „Kodo macht den Mazda schön“, hört man immer wieder. Und wenn man dann mal vor so einem energiegeladenen Kombi steht, versteht man auch gleich, was die japanischen Designer uns damit sagen wollen. Hier macht irgendwie alles Sinn, die Proportionen wurden auf die Menschen abgestimmt und immer wieder verfeinert. Wohlfühloase, möchte man eigentlich dazu sagen. Nach dem Niederlassen in die sportlich-bequemen Ledersitze findet man alle Funktionen, wo man sie auch vermutet.
Das Navigationssystem ist mit dem Dreh-Drück-Knauf in der Mittelkonsole leicht zu bedienen, das Sieben-Zoll-Farb-Touchdisplay gut abzulesen und damit der Blick des Fahrers stets nach vorn gerichtet bleibt, unterstützt das in der Sports-Line serienmäßige Head-up-Display mit Verkehrszeichenerkennung vor der Windschutzscheibe. Zahlreiche Assistenzsysteme sorgen für die Sicherheit an Bord. Bei drohendem Verlassen der Fahrspur tritt der für die Sports-Line ebenfalls serienmäßige aktive Spurhalteassistent LAS (Lane-Keep Assist System) in Aktion, der den Fahrer durch einen Ton oder mit Vibrationen im Lenkrad warnt und mit Lenkunterstützung dazu beiträgt, das Fahrzeug zurück in die Spur zu bringen. Zudem warnt die Müdigkeitserkennung DAA (Driver Attention Alert) nach Fahrauffälligkeiten des Fahrers. Das System überwacht das Verhalten des Fahrzeuglenkers und fordert ihn gegebenenfalls zum sofortigen Einlegen einer Pause auf.
Erstmals in einem Mazda finden wir das in allen Ausstattungsvarianten serienmäßige G-Vectoring Control, kurz GVC. Das System regelt die Fahrdynamik, in dem es beispielsweise in Kurven blitzschnell das Motordrehmoment reduziert und so durch mehr Gewicht auf der Vorderachse weniger Wankbewegungen im Innenraum ankommen. Das ist gut für die Fahrstabilität und für die Insassen weniger ermüdend, da man bei der Querbeschleunigung unbemerkt kaum noch Kraft für die Körperstabilisierung aufwenden muss. Ein wirklich komfortabler Kombi dieser Mazda 6.