Lexus RX 450 h

Der surrende SUV

Von Wolfgang Wieland

Diablo heißt der markant designte Kühlergrill im Lexus RX. Ein gutes Dutzend teuflischer Lamellen umrahmen hier das große Lexus-L und das vordere Nummernschild. Für uns sieht diese mächtige in Chrom eingefasste Front in der Tat furchteinflößend aus, aber weniger diabolisch, eher wie das aufgerissene Maul eines nicht weniger gefährlich aussehenden Zackenbarsches. Mit diesem mutigen Auftritt haben die Japaner einen echten Bestseller, der seit 1998 bereits über 2,5 Millionen Mal verkauft wurde. Bei uns in Deutschland ist das Premium-SUV nach wie vor ein Exot, denn ein Großteil der Produktion wird in die USA geliefert. Wir haben das Basismodell RX 200t und das Spitzenmodell der Lexus RX-Reihe, den RX 450 h mit Allradantrieb und der Ausstattungslinie F Sport zum Preis ab 76.350 Euro in Berlin getestet.

 

Eigentlich gibt es den RX ja schon zu einem Einstiegspreis von 49.900 Euro. Als frontgetriebenen RX 200t mit 238 PS, die in einem Zweiliter-Benziner mit Turboaufladung gewonnen werden. Das serienmäßige Sechsgang-Automatikgetriebe schaltet auch hier schon schön sanft und mit einem motivierten Gasfuß auch schön sportlich. Wenn man sich nicht allzu viel Fahrspaß mit dem Zweitonner gönnt, kann man auch nahe an die werksseitige Verbrauchsangabe von 7,8 Litern Super auf 100 Kilometer kommen. Bei unseren ausführlichen Testfahrten waren es gute neun Liter. Die gleiche Motorisierung gibt es auch mit Allradantrieb zum Preis ab 51.250 Euro.

 

Wer sich aber für den großen Luxus in einem Lexus entscheidet, greift meist zu der millionenfach erprobten Hybrid-Variante. Der RX 450h kostet mindestens 58.900 Euro, dafür sind aber auch gleich drei Motoren mit an Bord. Der 3,5-Liter-Saugmotor leistet 262 PS, dazu kommen noch zwei Elektronmotoren mit 167 PS (vorn) und 68 PS (hinten). Das ergibt dann eine Systemleistung von „nur“ 313 PS, die wir mathematisch zwar nicht nachvollziehen können, aber den Fahrkomfort voll genossen haben. Auch der Verbrauch von 5,2 Litern erfreut, welches einer CO2-Emission von 120 Gramm für jeden flüsterleise und surrend gefahrenen Kilometer entspricht.

Ein Genuss ist auch die edle Innenausstattung, die einem schon beim ersten Türöffnen mit einem leidenschaftlichen Lederduft die Nase verwöhnt. Die sportlich-eleganten Sitze bieten trotz der angenehmen Abrundung an den Ecken und Kanten stets einen sicheren Halt, auch bei scharfen Kurven auf schnellgefahrenen Landstraßen.

 

Alle fünf Insassen finden im neuen RX ausreichend Platz, auch das Gepäck. Mindestens 539 Liter lassen sich hinter die Rücksitze verstauen. Legt man diese per Knopfdruck elektrisch um, werden es bis zu 1.612 Liter beim Hybriden und bis zu 1.626 Liter bei den Turbo-Benzinern.

Optimale elektronische Sicherheit kostet auch hier leider immer extra. Und so ist das Assistenz-Plus-Paket mit Totwinkel- und Querverkehrs-Assistent, 360-Grad-Kamera und Head-up-Display für 3.300 Euro unbedingt empfehlenswert.

 

Alles in allem sind die Lexus-RX-Modelle eine gute Wahl, denn hier gibt es viel Platz, viel Luxus und stets interessierte Passanten, die den SUV mit dem Fotohandy ins Visier nehmen.