Von Wolfgang Wieland
Traditionell eröffnet auch 2016 der Automobilsalon in Genf das europäische Auto-Messe-Jahr. Viele faszinierende Premieren begeistern das Publikum, die Fachbesucher, sowie die zahlreich anwesenden Journalisten. Eine herrliche Mischung aus Alltagsmodellen, Luxuslimousinen, Sportwagen, SUVs und spektakulären Concept-Cars zeigt sich hier hochglanzpoliert von der allerbesten Seite.
Trotz des regnerischen Wetters fuhr Mercedes im neuen Cabrio der C-Klasse vor. Sechs Benziner- und zwei Diesel-Triebwerke mit 156 bis 367 PS stehen bei dem offenen Fahrvergnügen zur Verfügung. Dazu können Allradantrieb und das neue Neungang-Automatikgetriebe bestellt werden. Ab dem Sommer steht das Stoffdach-Cabrio, das sich bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h in 20 Sekunden öffnen und schließen lässt, zu Preisen ab 40.000 Euro beim Daimler-Händler.
Auf dem Stand von Volkswagen sah man verblüffte Gesichter. „Was macht denn der Range Rover Evoque ohne Dach bei VW?“, fragten sich viele. Der optische Zwillingsbruder des britischen SUV-Cabrios heißt bei den Wolfsburgern allerdings T-Cross Breeze. Die viersitzige Konzept-Studie mit einem 110-PS-Benziner und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe könnte ab 2017 die Polo-Klasse mit einer weiteren Variante aufmischen. Wir würden uns freuen.
Geschlossene SUVs mit festem Dach, aber in drei verschiedenen Größen präsentieren Audi, Seat und Skoda. Die Ingolstädter haben wohl den Q7 geschrumpft, möchte man meinen, wenn man den Q2 sieht. Der 4,19 Meter kurze Allrounder kommt im Herbst hinter die Schaufensterscheiben der Audi-Händler. Der schicke Spanier heißt Ateca und kommt schon im Sommer zu uns nach Deutschland, mit Preisen ab 19.990 Euro. Dank des Allradantriebes und einer breiten Auswahl an Assistenzsystemen wird man den 4,36 Meter langen SUV in der Stadt, auf der Autobahn und im groben Gelände ausfahren können. Den Superb unter den SUVs zeigt Skoda, allerdings noch als Studie namens VisionS, die aber seriennah sein soll. Im Herbst wird dann das endgültig fertige Serienmodell mit einer Länge von 4,70 Metern gezeigt.
Gleich zwei Weltpremieren gab es bei Porsche zu sehen. Neben dem neuen 718 Boxster, haben die Zuffenhausener noch ein besonderes Leckerli mit in die Schweiz gebracht. Den 911 R. R, wie Racing. Das auf 991 Stück limitierte Sondermodell hat die Technik vom 911-991 GT3 RS, wurde dank fehlendem PDK, aber mit Magnesium-Dach und Titan-Sportauspuff um 50 Kilogramm abgespeckt und kostet so satte 189.544 Euro. Man sitzt auf Carbon-Vollschalensitzen mit Stoff-Pepita-Karo-Muster, öffnet die Türen mit hellgrauen Schlaufen und schaltet per Hand durch die sechs Vorwärtsgänge. Der 500-PS-Traum sprintet in 3,8 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht 323 km/h.
BMW hat ein neues Flaggschiff in der 7er-Baureihe. Der Zwölfzylinder unter der Haube des M760Li xDrive bringt atemberaubende 610 PS an alle vier Räder. Das reicht, um von null auf 100 km/h in 3,7 Sekunden zu sprinten. Erst bei 305 km/h ist Schluss mit dem brachialen Vortrieb.