BMW Z4

Eine Testfahrt mit dem knackigen Roadster für 2019

Von Wolfgang Wieland

 

Die Anfrage war ungewöhnlich, aber erfreulich: „Fahren Sie unseren noch getarnten Prototypen und sagen Sie uns dann, was wir noch ändern sollten. Wir haben ja noch einige Monate Zeit“, bittet Peter Langen, Leiter der BMW-Fahrwerksentwicklung die vier deutschen, vier britischen und vier amerikanischen Motorjournalisten. Gesagt, getan, da steht er, der neue BMW Z4, der erst ab dem Frühjahr 2019 an die Kunden ausgeliefert wird.

 

Der sportliche Roadster steht aber nicht irgendwo zum Testen bereit, er steht auf der BMW-eigenen Test-, Entwicklungs- und Rennstrecke von Miramas, idyllisch gelegen in der französischen Provence, rund 60 Kilometer nordwestlich von Marseille. Extra-hohe Mauern und kilometerlange Zäune mit grünem Sichtschutz erschweren hier den lästigen Erlkönig-Jägern die Arbeit. Aber wir sind drin. Allerdings ohne Fotoausrüstung, ohne Mobiltelefone, dafür aber ständig vom Wachschutz und den Sicherheitskameras beäugt, denn hier rollen neben dem neuen Z4 (interner Werkscode G29) noch weitere Zukunftsmodelle der Münchner.

 

Breit steht er da, er ist ja auch um 71 Millimeter breiter geworden, auf 1,86 m. Und länger, um 80 Millimeter, auf  4,32 m, jeweils im Vergleich zum Vorgänger. „Die Proportionen haben wir komplett geändert, die lange Motorhaube ist verschwunden, der Fahrer steht nun im Mittelpunkt“, erklärt Langen. 


Drei Motorisierungen wird es geben. Zum Marktstart heißt das Spitzenmodell Z4 M40i, mit einem Reihen-Sechszylinder und 360 PS. Dazu kommen zwei Vierzylinder mit 180 und 250 PS. Drei Fahr-Modi, Komfort, Sport, Sport plus und eine aktive Hinterachssperre sorgen für die gewünschte Dynamik. Zwei Powerdomes auf der Motorhaube, große Lufteinlässe und hinten ein Diffusor für die dazu passende Optik.

 

Für die notwendige Gewichtsreduktion auf rund 1.500 Kilo sorgt unter anderem ein mehrlagiges Stoffverdeck, das sich in acht Sekunden und bis zu 50 km/h öffnet. Auch andere Materialien, mehr Aluminium und mehr Kunststoffe statt Stahl machen den offenen Bayern performant. Toyota findet das Konzept so gut, dass die Japaner auf Basis des Z4 einen neuen Supra bringen, allerdings als Coupé mit festem Dach. Beide Modelle werden dann im österreichischen Graz gebaut.

 

Preise werden übrigens noch nicht genannt. Insider tuscheln, dass der Z4 M40i rund 60.000 Euro kosten wird.