Audi TT

Auch als Diesel eine gelungene Kombination

Von Wolfgang Wieland

Bezahlbare Leidenschaft und Sportlichkeit unter freiem Himmel hört im Hause Audi auf eine Buchstabendopplung: TT. Die mittlerweile dritte Generation des kompakten, zweisitzigen Roadsters fährt optisch und technisch herrlich muskelbepackt vor. Eine eher außergewöhnliche, aber durchaus gelungene Kombination ist der offene Spaßbringer mit einem durchzugsstarken Diesel unter der großen, glatten Motorhaube. Das mag auf den ersten Blick nicht allzu spektakulär erscheinen, macht sich aber gerade bei schneller Kurvenräuberei sehr angenehm bemerkbar, wie unsere ausführlichen Testfahrten mit dem 184 PS starken 2,0-Liter-TDI ultra bewiesen haben. Die Preise für dieses Modell starten bei 39.150 Euro.

Die serienmäßige Sechsgang-Handschaltung ist auch trotz unserer zahlreich geplanten Innerortsfahrten eine gute Wahl. Zumal die beliebten Sechs- oder Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe namens S-tronic für den Selbstzünder laut Preisliste auch gar nicht verfügbar sind. Schön sportlich handgeschaltet erreicht man so im optimalen Fall Tempo 100 in 7,3 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei immerhin 237 Stundenkilometern. Wenn man nicht gerade jede Zehntelsekunde auf der Landstraße oder auf der Autobahn jagt, dann kann man durchschnittlich mit 4,5 Litern Diesel auf 100 Kilometer auskommen. Das entspricht einer CO2-Belastung von 118 Gramm je Kilometer. 

 

Spaß an dem knackigen und durchaus ansehnlichen TT hat vor allem der Fahrer, denn der Beifahrer wird dank des „Virtual-Cockpits“ zum schnöden Passagier degradiert. Dem Wunsch des Fahrers an seinen rechten Sitznachbarn doch mal während der Fahrt das Navigationsziel zu verändern, wird dieser nur noch per Sprachsteuerung nachkommen können – und dies auch nur ohne eigene Kontrollmöglichkeit, denn das Navidisplay ist nun beim Fahrer direkt vor der Nase platziert, also hinterm Lenkrad, da wo früher nur Tacho, Drehzahlmesser und Co. zu finden waren. Das ist zwar anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, mach aber vor allem optisch viel Sinn, denn der Wunsch der zahlenden Kundschaft nach großen LED-Displays hat bei anderen Premiumherstellern dazu geführt, dass iPad-große Boards stumpf vor den oberen Teil der Mittelkonsole festgetackert wurden. Dieses Grusel-Innenraum-Design hat Audi somit sehr elegant vermieden, und der selbstständige Fahrer freut sich nun, dass der Beifahrer ihm nicht mehr überall hineinfummeln kann.

Auf Wunsch des Fahrers wird aber doch noch gefummelt. Allerdings chipgesteuert durch zahlreiche Fahrerassistenzsysteme, die den Fahrer entlasten sollen, so dass er sich voll auf die Straße konzentrieren kann. Sie heißen beispielsweise Bremsassistent Folgekollision, Pausenempfehlung und der Side-Assist unterstützt den Fahrer beim Spurwechsel ab einer Geschwindigkeit von 30 km/h.

 

Technische Daten: Zweitüriger Roadster, Länge: 4,18 Meter, Breite: 1,83 Meter (1,97 Meter mit Außenspiegeln), Höhe: 1,36 Meter, Radstand: 2,51 Meter, Wendekreis: 10,96 Meter, Kofferraumvolumen: 280 Liter, Tankinhalt: 50 Liter, Leergewicht: 1.435 Kilogramm, Motor: 2,0-Liter-TDI, Hubraum: 1.968 ccm, Leistung: 184 PS, Frontantrieb, Sechsgang-Handschaltgetriebe, maximales Drehmoment: 380 bei 1.750 – 3.250 Newtonmeter U/min, 0-100 km/h: 7,3 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit: 237 km/h, Durchschnittsverbrauch: 4,5 Liter Diesel/100 km, CO2-Ausstoß: 118 g/km, Effizienzklasse: A, Abgasnorm: Euro 6, Preis ab: 39.150 Euro.