Von Wolfgang Wieland
Das umfangreiche Portfolio bei Audi hält für jeden etwas bereit. Pfeilschnelle Sportwagen, wie den R8. Coole Coupés und Cabriolets, wie den TTS und den TTRS. Und auch geräumige SUV-Coupés, wie den Q8. Honzas.de hat sich die vier Ingolstädter einmal genauer angesehen. Bei noch sommerlichen Temperaturen starten wir mit dem rassigen Roadster namens TT RS auf kurvenreichen Strecken rund um Berlin. Es ist der einmalige Sound, der uns bereits beim Start des Triebwerks glücklich macht. Aber es müssen ja nicht immer super-sportliche Motoren mit sechs oder acht Zylindern sein. Auch ein knackiger Fünfzylinder mit satten 400 PS verwöhnt die Lauschlappen mit höchsten Tönen. Da rümpfen selbst Saugmotor-Fetischisten bei der Turboaufladung nicht mehr die Nase. Die beiden Audi TT RS, Roadster und Coupé, haben diese 2.5-TFSI-Wundertriebwerke unter der Fronthaube. Allerdings liest man auch die Preisliste mit offenem Mund: Das Coupé kostet ab 67.700 Euro, der Roadster mindestens 70.500 Euro. 1-2-4-5-3 lautet die Zauberformel für diesen einzigartigen Klang, der aus den beiden liegend-ovalen Auspuffendrohren hämmert. Das ist nämlich die Zündfolge, die einen ganz speziellen Rhythmus und Charakter mit sich bringt. Allerfeinster Heavy-Metal, sozusagen. Aber nicht nur die ungerade Zylinderzahl führt zu der unausweichlichen Ganzkörper-Gänsehaut bei unseren ausführlichen Testfahrten, sondern auch die Elektronik aus dem Motorsteuergerät. Sie öffnet bei einem gierigen Gasfuß die Klappen im Abgasstrang und sorgt so für einen noch volleren Klang. Man möchte vor Freude mitsingen, mitkreischen und mittrompeten. Mit Sprint-Fähigkeiten von 3,9 Sekunden von null auf Tempo 100 ist der Roadster sportwagenähnlich dabei. Serienmäßig sind der permanente Allradantrieb und ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe mit an Bord. Damit sind 250 km/h Höchstgeschwindigkeit drin, auf speziellen, kostenpflichtigen Wunsch wird auch erst bei Tempo 280 der außerordentliche Fahrspaß elektronisch abgeregelt. Ebenfalls sehr schnell öffnet und schließt sich das Stoffverdeck. Per Knopfdruck dauert der Vorgang gerade einmal zehn Sekunden.
Das TTS Coupé braucht beim Standard-Sprint aus dem Stand auf 100 km/h nur sechs Zehntelchen länger: 4,5 Sekunden. Der Reihen-Vierzylinder-Ottomotor mit Direkteinspritzung hat dank Turboaufladung und Abgasturboaufladung 306 PS und ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmetern. Auch hier der Fahrspaß im Vordergrund, der bei Audi-Händler mindestens 55.000 Euro kostet. Im Innenraum ist alles typisch Audi, das Cockpit ist schön aufgeräumt, die wenigen Knöpfe und Schalter sind dort, wo wir sie auch vermuten. Der volldigitale 12,3-Zoll-Bildschirm direkt hinterm Lenkrad heißt bei Audi „virtual cockpit“ und kann sein Erscheinungsbild verändern. Das sportliche, unten abgeflachte, Lederlenkrad hat zahlreiche Bedienmöglichkeiten und die fünf runden und rotumrandeten Lüftungsdüsen im Turbinenlook sorgen für strömungsarme Behaglichkeit.
Weniger um Geschwindigkeit und Sportlichkeit geht es beim Q8. In der 96-seitigen Preisliste lesen wir bei den technischen Daten aber immerhin 286-Turbodiesel-PS. Die kommen aus einem V6-Zylinder-Selbstzünder mit drei Litern Hubraum. Auch hier regiert Quattro serienmäßig, der bewährte Allradantrieb aus dem Hause Audi. Acht Vorwärtsgänge bietet die Tiptronic, die den 2,2-Tonner bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 245 km/h bringt. Für diese bewegten Massen ist der durchschnittliche Verbrauch von 6,6 bis 6,9 Litern Diesel eine äußerst angenehme Überraschung. Viel Platz haben alle fünf Passagiere und mit dem großzügigen Kofferraumvolumen von 605 Litern kann man dann auch gleich den nächsten Familienurlaub planen.
Der Oberhammer kommt zu guter Letzt: R8 Spyder V10 plus 5.2 FSI mit 610 Pferdchen hinter den strammen Sportsitzen. Mehr oben-ohne-Vergnügen geht nun wirklich nicht. Der Grundpreis liegt oberhalb von 200.000 Euro, dafür machen einem aber schon die technischen Daten Lust auf die erste Ausfahrt: 0-100 km/h: 3,2 Sekunden. 0-200 km/h: 10,4 Sekunden. Top-Speed: 328 km/h. Ufff! Der Saugmotor ist zum Verlieben, kein Turboloch droht, satte Drehzahlen locken den Gasfuß und die mattschwarzen Auspuffendrohre bollern satt ohrenschmeichelnde Symphonien. Klar, wir suchen den nächstgelegenen Tunnel – und das akustische Inferno findet bei Drehzahlen zwischen 5.000 und 6.000 Touren seinen Höhepunkt, obwohl die maximale Leistung erst bei 8.000 Umdrehungen erreicht ist. Hier möchten wir eigentlich nie wieder aussteigen.